Ein Wasserschaden im Fußboden ist schnell passiert, sei es durch einen Rohrbruch, ein defektes Gerät oder eindringende Feuchtigkeit. Häufig folgt prompt die technische Trocknung. Doch reicht das wirklich aus, um den Schaden vollständig zu beheben?
Die klare Antwort aus mikrobiologischer Sicht lautet: Nicht unbedingt. Zwar entfernt eine Trocknung die freie Feuchtigkeit im Material, sie beseitigt aber nicht die biologische Belastung, die sich durch den Schaden bereits gewachsen sein kann. Denn: Für das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien ist nicht allein die Materialfeuchte entscheidend, sondern die relative Luftfeuchtigkeit im Bodenaufbau. Und diese kann,selbst nach abgeschlossener Trocknung,im Fußbodenaufbau erhöht bleiben und bieten gute Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze und Bakterien.
Wenn ein Fußbodenaufbau feucht geworden ist, auch wenn das Material danach wieder trocken ist, bleibt die Biomasse zurück. Schimmelpilze, Sporen, Bakterien und Zellbestandteile, viele davon abgestorben, aber weiterhin gesundheitlich relevant. Eine Trocknung verringert nicht die Biomasse, häufig nur die Lebensbedingungen. Allerdings gehen auch von toten und inaktiven Zellen eine gesundheitliche Belastung aus.